
Materialistischer Queerfeminismus
„Es ist sicher nicht das aller zugänglichste Buch in dieser Hinsicht, umso mehr ist jedoch durch eine intensive Auseinandersetzung daraus zu lernen – die komplexen Verhältnisse, in denen wir leben, brauchen komplexe Erklärungen, damit wir nicht bei verkürzten und populistischen Kritiken landen.“
@dasmaulaufreissen
Buchblogger*in
Der Sammelband ‚Materialistischer Queerfeminismus‘ verbindet vielfältige Analysen von Geschlecht und Sexualität. Neben lesbischen Radialfeminist innen finden queere und transfeministische Autorinnen Platz. Dabei zeigen nicht nur die Zusammenstellung der Texte, sondern auch die Inhalte selbst, dass materialistische Kapitalismuskritik und Queerfeminismus gar nicht so unvereinbar sind, wie häufig dargestellt. An dieser Stelle ist auch die Einbindung transfeministischer Perspektiven nochmal besonders positiv hervorzuheben.
Die einzelnen Texte weisen, wie das bei einem Sammelband ebenso ist, verschiedene Stärken und Schwächen auf. Die gekonnte Zusammenstellung sorgt für einen Ausgleich dessen. Das Buch ist in vier Teile unterteilt, die sich mit historischen und theoretischen Grundlagen, dem Verhältnis von Queerfeminismus und Materialismus über dekoloniale und intersektionale Erweiterungen bis hin zu Utopien und Perspektiven eines materialistischen Queerfeminismus beschäftigen. Die Einbettung durch Vor- und Nachwort ermöglicht einen leichteren Zugang zu den versammelten Texten und sinkt die Barrieren, die Theorie mit sich bringen kann.
Materialistischer Queerfeminismus
Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus
Hg. Frederike Beier
Unrast Verlag 2023
240 Seiten, 18 €
ISBN 978-3-89771-366-6