Zum Inhalt springen

Rechte Kräfte auf dem Vormarsch in die Mitte

Leipziger Buchmesse 2024
Forum Sachbuch
Halle 5, Stand A100

Die Alternative für Deutschland hat sich in den zehn Jahren seit ihrer Gründung von einer kleinen rechts­populistischen Anti-Euro-Partei zur größten rechtsextremen politischen Kraft in der Bundes­republik seit Ende des National­sozialismus entwickelt. Mittlerweile vertritt sie ein offen rassistisches, nationalistisches und anti­feministisches Programm, Geschichts­revisionismus und Antisemitismus sind ebenso fester Bestandteil ihrer Agenda. Je völkischer die AfD auftritt, umso mehr scheint ihr gesellschaftlicher Rückhalt zu wachsen. Zugleich findet eine fortschreitende Normalisierung der Partei und ihrer rechts­extremen Positionen in den Medien und der Politik statt. In der Flüchtlings­politik bestimmt die AfD auch ohne Regierungs­beteiligung längst den politischen Diskurs. Der Erfolg der AfD muss im Kontext der schon seit ein paar Jahren anhaltenden gesellschaftlichen Rechts­verschiebung gesehen werden, in deren Folge rechts­autoritäre Einstellungen bis weit in die sogenannte bürgerliche Mitte Verbreitung finden. Thorsten Mense und Judith Goetz stellen verschiedene Analysen zur AfD vor und zeichnen ein Bild einer Partei, die exemplarisch für den modernisierten Rechts­extremismus steht, der modern daherkommt, aber keineswegs weniger gefährlich ist als seine historischen Vorläufer. Lukas Wanke analysiert die Ideologie, Praxis und Vernetzung der extremen Rechten rund um das Institut für Staatspolitik (IfS) in Schnellroda (Saalekreis) und schlägt anti­faschistische Gegenstrategien vor. Dabei werden sowohl die verschiedenen Aspekte der selbsternannten Neuen Rechten vorgestellt als auch Akteur*innen, die in Sachsen-Anhalt konkret versuchen Widerstand zu leisten und Zentren der extremen Rechten zu zerschlagen und dabei insbesondere das „Hinterland“, also den ländlichen Raum, in den Blick nehmen wollen.