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Hemingways Kind

„Ich bin Hals über Kopf eingetaucht in dieses Leben voller Tragik und Schmerz und Suff und Bruderliebe und kurzen Momenten der Euphorie und des Friedens. Russel Franklin erzählt bildgewaltig und es gelingt ihm, die Komplexität der (sich wandelnden) Geschlechtsidentität der Hauptfigur einzufangen. Wir bleiben durchgängig in der Perspektive von Greg / Gloria und kommen diesem komplexen Charakter so nah, dass es manchmal schwerfällt, sich daran zu erinnern, dass das hier ein Roman ist und keine (Auto-) Biografie.“

Ulla Scharfenberg
Buchblogger*in @der_hase_im_pfeffer

Die Geschichte von Greg / Gloria Hemingway, dem „Lieblingskind“ von Ernest Hemingway beginnt 1931 in Kansas City und endet 2001 in einem Frauengefängnis in Miami. Dazwischen liegt ein Leben, das faszinierend ist und eine fesselnde Romanhandlung abgibt, fünf Ehen, acht Kinder, eine Karriere als Arzt und eine als Schriftsteller. Russel Franklin liefert uns aber nicht nur die historisch belegten Fakten, sondern bietet einen berührenden Einblick in Gregs / Glorias Gefühle und Gedanken. Als Kind auf Kuba, das nichts mehr will, als dem überlebensgroßen Vater zu gefallen und später als getriebene, zerrissene Persönlichkeit, die versucht mit Elektroschocktherapie die manischen und depressiven Phasen zu bekämpfen.

Hemingways Kind
Russell Franklin
Übs. Michaela Grabinger
Kein & Aber 2024
464 Seiten, 26€
ISBN 978-3-0369-6183-5